Discussion:
Sonnenstrahlung auf Grünflächen
(zu alt für eine Antwort)
Markus Gronotte
2008-01-19 18:54:27 UTC
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Guten Abend NG's

Ich wollte mal fragen, ob jemand von Euch weiß,
wieviel von den maximalen 1367 Watt pro Quadratmeter
die von der Sonne kommen können bei
Waldflächen oder Gras- bzw. Grünflächen
a) reflektiert werden und
b) wieviel davon so grob in Photosynthese gehen.

Weiß da jemand was? Ich würde auch gerne selber
recherchieren, nur mir fehlen die Fachbegriffe
die vernünftige Treffer liefern.

Viele Grüße
Markus
Tom Berger
2008-01-19 19:15:48 UTC
Permalink
Post by Markus Gronotte
Ich wollte mal fragen, ob jemand von Euch weiß,
wieviel von den maximalen 1367 Watt pro Quadratmeter
die von der Sonne kommen können bei
Waldflächen oder Gras- bzw. Grünflächen
a) reflektiert werden und
b) wieviel davon so grob in Photosynthese gehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese#Produktivit.C3.A4t

Tom Berger
--
ArchTools: Architektur-Werkzeuge für AutoCAD (TM)
ArchDIM - Architekturbemaßung und Höhenkoten
ArchAREA - Flächenermittlung und Raumbuch nach DIN 277
Info und Demo unter http://www.archtools.de
Markus Gronotte
2008-01-19 19:36:22 UTC
Permalink
"Tom Berger"

Hallo Tom,
Post by Tom Berger
Post by Markus Gronotte
Ich wollte mal fragen, ob jemand von Euch weiß,
wieviel von den maximalen 1367 Watt pro Quadratmeter
die von der Sonne kommen können bei
Waldflächen oder Gras- bzw. Grünflächen
a) reflektiert werden und
b) wieviel davon so grob in Photosynthese gehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese#Produktivit.C3.A4t
Okay das beantwortet b) in der Tat recht gründlich :)
Verbleibt jetzt nur noch eine Antwort zu a)
Tom Berger
2008-01-19 20:08:18 UTC
Permalink
Post by Markus Gronotte
Post by Tom Berger
http://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese#Produktivit.C3.A4t
Okay das beantwortet b) in der Tat recht gründlich :)
Verbleibt jetzt nur noch eine Antwort zu a)
Das ist einfach: wird dort die Erde heisser?

Nein - also wird der über den zur Photosyntese benötigten Anteil der
eingestrahlten Energie hinaus gehende Teil nicht absorbiert. Alles, was
nicht der Photosyntese dient, wird also reflektiert oder mit der Luft
weggetragen.

Tom Berger
--
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Udo Christiansen
2008-01-20 16:18:31 UTC
Permalink
hallo
Post by Tom Berger
Das ist einfach: wird dort die Erde heisser?
aber ja! Messungen in Trockenrasen zeigten Temperaturen von über 60°C,
die die Pflanzen in größter Trockenheit ertragen müssen. Auch Moore
heizen sich tagsüber stark auf.

Udo
Post by Tom Berger
Nein - also wird der über den zur Photosyntese benötigten Anteil der
eingestrahlten Energie hinaus gehende Teil nicht absorbiert. Alles, was
nicht der Photosyntese dient, wird also reflektiert oder mit der Luft
weggetragen.
Tom Berger
Tom Berger
2008-01-20 16:44:31 UTC
Permalink
Post by Udo Christiansen
aber ja! Messungen in Trockenrasen zeigten Temperaturen von über 60°C,
die die Pflanzen in größter Trockenheit ertragen müssen. Auch Moore
heizen sich tagsüber stark auf.
Nun, offensichtlich bleiben die Böden aber nicht heiss.

Tom Berger
--
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Hermann Riemann
2008-01-21 22:02:47 UTC
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Post by Tom Berger
Nun, offensichtlich bleiben die Böden aber nicht heiss.
Was dunkel ist strahlt auch Wärme wieder ab.
Hinzu kommt der Transport von Wärme in höhere Schichten
durch Luftbewegung, wo die Luft auch
Wärme abstrahlt.

Insgesamt geht vermutlich durch Abstrahlung mehr Energie
von der Erde weg, als sie von der Sonne erhält,
denn die geothermisch Wärme wird auch abgeführt.

Hermann
fragend ob man durch strahlungsbedingte Temperaturwerte
nicht doch rentabel nutzbare Energie gewinnen kann.
--
http://www.Hermann-Riemann.de
urs bögli
2008-01-22 07:40:25 UTC
Permalink
Post by Hermann Riemann
Post by Tom Berger
Nun, offensichtlich bleiben die Böden aber nicht heiss.
Was dunkel ist strahlt auch Wärme wieder ab.
Hinzu kommt der Transport von Wärme in höhere Schichten
durch Luftbewegung, wo die Luft auch
Wärme abstrahlt.
Insgesamt geht vermutlich durch Abstrahlung mehr Energie
von der Erde weg, als sie von der Sonne erhält,
denn die geothermisch Wärme wird auch abgeführt.
Ganz einfach:
Die Erde ist im Gleichgewicht, d.h. ihre Temperatur ist so hoch, dass
gleich viel Energie abgestrahlt wird wie von der der Sonne absorbiert wird.
Aendert man die Abstrahleigenschaften, zB durch mehr CO2 in der
Atmosphäre, so stellt sich eine andere (höhere) Temperatur ein.
Das gilt natürlich nur über die Zeit gemittelt, zB über ein Jahr.

Langfristig nimmt die im Erdinneren gespeicherte Energie langsam ab, was
das Gleichgewicht nochmals ändert.
Martin Ballaschk
2008-01-22 15:26:37 UTC
Permalink
Post by urs bögli
Die Erde ist im Gleichgewicht, d.h. ihre Temperatur ist so hoch, dass
gleich viel Energie abgestrahlt wird wie von der der Sonne absorbiert wird.
Aendert man die Abstrahleigenschaften, zB durch mehr CO2 in der
Atmosphäre, so stellt sich eine andere (höhere) Temperatur ein.
Das gilt natürlich nur über die Zeit gemittelt, zB über ein Jahr.
Irgendwie ist doch alles im Gleichgewicht :)

Entscheidend für uns hier auf der Erde ist doch nur, dass unsere Atmosphäre
und die Erdoberfläche brav Strahlung absorbieren, damit wir nicht erfrieren,
und dass die Primärproduzenten noch ein wenig Strahlung abbekommen, mit der
sie fein energiereiche Stoffe aufbauen können.

Dass der Mensch daherkommt und mit plötzlicher Freisetzung alter
Kohlenstoffreserven die Absorption der Atmosphäre erhöht, wird über
geologisch lange Zeiträume nicht viel ändern.

Ciao,
Martin
Bernhard Fischer
2008-01-20 17:59:34 UTC
Permalink
Post by Tom Berger
Post by Markus Gronotte
Post by Tom Berger
http://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese#Produktivit.C3.A4t
Okay das beantwortet b) in der Tat recht gründlich :)
Verbleibt jetzt nur noch eine Antwort zu a)
Das ist einfach: wird dort die Erde heisser?
Nein - also wird der über den zur Photosyntese benötigten Anteil der
eingestrahlten Energie hinaus gehende Teil nicht absorbiert. Alles, was
nicht der Photosyntese dient, wird also reflektiert oder mit der Luft
weggetragen.
...oder führt zur Verdunstung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Evapotranspiration

Gruss,
Bernhard
Tom Berger
2008-01-21 11:25:54 UTC
Permalink
Post by Bernhard Fischer
Post by Tom Berger
Nein - also wird der über den zur Photosyntese benötigten Anteil der
eingestrahlten Energie hinaus gehende Teil nicht absorbiert. Alles, was
nicht der Photosyntese dient, wird also reflektiert oder mit der Luft
weggetragen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Evapotranspiration
Nein - die Luftfeuchtigkeit hier bei mir jedenfalls nimmt nicht
kontinuierlich zu. Folgerung daraus: das, was unter Energieaufnahme irgend
wo verdunstet, kommt unter Energieabgabe auch irgend wo wieder herunter.

Tom Berger
--
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Bernhard Fischer
2008-01-23 07:52:36 UTC
Permalink
Post by Tom Berger
Post by Bernhard Fischer
Post by Tom Berger
Nein - also wird der über den zur Photosyntese benötigten Anteil der
eingestrahlten Energie hinaus gehende Teil nicht absorbiert. Alles, was
nicht der Photosyntese dient, wird also reflektiert oder mit der Luft
weggetragen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Evapotranspiration
Nein - die Luftfeuchtigkeit hier bei mir jedenfalls nimmt nicht
kontinuierlich zu. Folgerung daraus: das, was unter Energieaufnahme irgend
wo verdunstet, kommt unter Energieabgabe auch irgend wo wieder herunter.
Global gesehen wird auch der durch Photosynthese absorbierte Teil der
Sonnenenergie beim Abbau der Pflanze wieder frei. Dauerhaft absorbiert
wird nur der fossilierte Teil der Pflanze, im Normalfall so gut wie nichts.

Da die Erde aber nicht nur aus einer homogenen Grünfläche besteht (siehe
Thema), sind Lufterwärmung und Verdunstung für die lokale Rückstrahlung
sehr wohl relevant.

Gruss,
Bernhard
Bernhard Fischer
2008-01-19 21:10:05 UTC
Permalink
Post by Markus Gronotte
Post by Tom Berger
Post by Markus Gronotte
Ich wollte mal fragen, ob jemand von Euch weiß,
wieviel von den maximalen 1367 Watt pro Quadratmeter
die von der Sonne kommen können bei
Waldflächen oder Gras- bzw. Grünflächen
a) reflektiert werden und
b) wieviel davon so grob in Photosynthese gehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese#Produktivit.C3.A4t
Okay das beantwortet b) in der Tat recht gründlich :)
Verbleibt jetzt nur noch eine Antwort zu a)
http://de.wikipedia.org/wiki/Albedo

Gruss,
Bernhard
Matthias Frank
2008-01-20 11:16:23 UTC
Permalink
Post by Markus Gronotte
Ich wollte mal fragen, ob jemand von Euch weiß,
wieviel von den maximalen 1367 Watt pro Quadratmeter
die von der Sonne kommen können bei
Waldflächen oder Gras- bzw. Grünflächen
a) reflektiert werden und
b) wieviel davon so grob in Photosynthese gehen.
Wobei auf dem Boden kommen ja eh schon keine 1367 Watt
mehr an sondern weniger als 1000.
MfG
Matthias
Roland Damm
2008-01-20 22:51:31 UTC
Permalink
Moin,
Post by Tom Berger
Post by Markus Gronotte
Ich wollte mal fragen, ob jemand von Euch weiß,
wieviel von den maximalen 1367 Watt pro Quadratmeter
die von der Sonne kommen können bei
Waldflächen oder Gras- bzw. Grünflächen
a) reflektiert werden und
b) wieviel davon so grob in Photosynthese gehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Photosynthese#Produktivit.C3.A4t
Das kann aber auch nur die halbe Wahrheit sein: Wenn im Regenwalt
wirklich fast 1kg Kohlenstoff pro Jahr und Quadratmeter gebildet
werden würde, dann müsste da in 10000 Jahren eine Schicht von
größenordnungsmäßig 10m Biomasse entstehen. Tut aber nicht. In
vielen tropischen Regenwäldern ist direkt unter der
Pflanzendecke einfach mal nichts organisches mehr.
Und zu sagen 'so viel würde der Regenwald erzeugen, wenn es keine
Tiere gäbe die alles wieder auffressen' ist IMO höchstens von
akademischem Wert, da die Pflanzen im Regenwald nicht einfach so
ohne die Tiere da leben können.

CU Rollo
pacifico
2008-01-21 06:33:46 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
...
Das kann aber auch nur die halbe Wahrheit sein: Wenn im Regenwalt
wirklich fast 1kg Kohlenstoff pro Jahr und Quadratmeter gebildet
werden würde, dann müsste da in 10000 Jahren eine Schicht von
größenordnungsmäßig 10m Biomasse entstehen. Tut aber nicht. In
vielen tropischen Regenwäldern ist direkt unter der
Pflanzendecke einfach mal nichts organisches mehr.
Und zu sagen 'so viel würde der Regenwald erzeugen, wenn es keine
Tiere gäbe die alles wieder auffressen' ist IMO höchstens von
akademischem Wert, da die Pflanzen im Regenwald nicht einfach so
ohne die Tiere da leben können.
CU Rollo
Dass die Böden tropischer Regenwälder arm an organischem Material sind,
liegt wohl hauptsächlich daran, dass bei genügend hohen Temperaturen
(und ausreichend Feuchtigkeit) der Abbau (die Mineralisation) durch
Mikroorganismen sehr schnell verläuft. (Die Atmung ist weit stärker
temperaturabhängig als die Photosynthese).

Welchen Wert die Produktion der Pflanzen hat, ist Ansichtssache. In einem
Artikel über
Photosynthese geht es aber wohl um das was die Pflanzen produzieren (und
weniger darum,
was Tiere, Pilze und Bakterien verbrauchen).

Gruss
pacifico
Rolf Bombach
2008-01-21 09:55:41 UTC
Permalink
Post by Roland Damm
Das kann aber auch nur die halbe Wahrheit sein: Wenn im Regenwalt
wirklich fast 1kg Kohlenstoff pro Jahr und Quadratmeter gebildet
werden würde, dann müsste da in 10000 Jahren eine Schicht von
größenordnungsmäßig 10m Biomasse entstehen. Tut aber nicht. In
vielen tropischen Regenwäldern ist direkt unter der
Pflanzendecke einfach mal nichts organisches mehr.
Und zu sagen 'so viel würde der Regenwald erzeugen, wenn es keine
Tiere gäbe die alles wieder auffressen' ist IMO höchstens von
akademischem Wert, da die Pflanzen im Regenwald nicht einfach so
ohne die Tiere da leben können.
Das geht auch ohne "Tiere" oder andere Feindeinwirkung. Nach
einiger Zeit stirbt ein Baum ab und vergammelt (durch
Bakterien und Pilze, also schon Tiere im weiteren Sinne,
aber die kommen eben post-mortem). Nach etwa 200 Jahren
ist ein Wald im steady-state und weder eine Kohlendioxid-
senke noch ein Sauerstofflieferant.

Es braucht schon geplante und gezielte Nutzung, um nachhaltig
signifikante Mengen CO2 mit einem Wald fixieren zu können.
Einfach so aufforsten und dann nichts mehr tun ergibt höchstens
für etwa 30 Jahre eine deutliche CO2-Senke.
--
mfg Rolf Bombach
Christoph Müller
2008-01-21 12:55:02 UTC
Permalink
Post by Rolf Bombach
Es braucht schon geplante und gezielte Nutzung, um nachhaltig
signifikante Mengen CO2 mit einem Wald fixieren zu können.
Einfach so aufforsten und dann nichts mehr tun ergibt höchstens
für etwa 30 Jahre eine deutliche CO2-Senke.
Moore sind doch ganz gute CO2-Senken.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Harald Maedl
2008-01-22 12:03:06 UTC
Permalink
Post by Christoph Müller
Post by Rolf Bombach
Es braucht schon geplante und gezielte Nutzung, um nachhaltig
signifikante Mengen CO2 mit einem Wald fixieren zu können.
Einfach so aufforsten und dann nichts mehr tun ergibt höchstens
für etwa 30 Jahre eine deutliche CO2-Senke.
Moore sind doch ganz gute CO2-Senken.
Und hervorragende Methanemitter. Man treibt des Teufels Schwiegermutter
mit dem Beelzebub selbst aus;-)
Christoph Müller
2008-01-22 13:43:04 UTC
Permalink
Post by Harald Maedl
Post by Christoph Müller
Post by Rolf Bombach
Es braucht schon geplante und gezielte Nutzung, um nachhaltig
signifikante Mengen CO2 mit einem Wald fixieren zu können.
Einfach so aufforsten und dann nichts mehr tun ergibt höchstens
für etwa 30 Jahre eine deutliche CO2-Senke.
Moore sind doch ganz gute CO2-Senken.
Und hervorragende Methanemitter. Man treibt des Teufels Schwiegermutter
mit dem Beelzebub selbst aus;-)
Woraus soll das Methan denn entstehen, wenn der Kohlenstoff versenkt
wird? Außerdem: CO2 hält sich sehr lang in der Luft. Methan wird
abgebaut. Welche Umgebung brauchen Methanbildner? Ein saures? In Mooren
herrscht meines Wissens ein saures. Die Existenz der gut erhaltenen
Moorleichen kann ich mir eigentlich dadurch vorstellen, dass eben NICHT
viel Kohlenstoff umgesetzt wird. Folglich kann auch nicht viel zu Methan
werden.

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Martin Ballaschk
2008-01-22 15:29:23 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Christoph Müller
Woraus soll das Methan denn entstehen, wenn der Kohlenstoff versenkt
wird?
IIRC ist Methan ein sehr viel schädlicheres "Klimakillergas" als Kohlendioxid.
Post by Christoph Müller
Außerdem: CO2 hält sich sehr lang in der Luft. Methan wird
abgebaut.
CO2 wird auch refixiert ;) Und wo wie wird Methan *schneller* abgebaut als CO2?


Viele Grüße,
Martin
Christoph Müller
2008-01-23 10:19:51 UTC
Permalink
Post by Martin Ballaschk
Post by Christoph Müller
Woraus soll das Methan denn entstehen, wenn der Kohlenstoff versenkt
wird?
IIRC ist Methan ein sehr viel schädlicheres "Klimakillergas" als Kohlendioxid.
Gilt das auch noch, wenn man die Zeit berücksichtigt?
Post by Martin Ballaschk
Post by Christoph Müller
Außerdem: CO2 hält sich sehr lang in der Luft. Methan wird
abgebaut.
CO2 wird auch refixiert ;) Und wo wie wird Methan *schneller* abgebaut als CO2?
Um welche Zeiträume geht's dabei?

Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
Martin Ballaschk
2008-01-23 10:55:58 UTC
Permalink
Hi Christoph,
Post by Christoph Müller
Post by Martin Ballaschk
Post by Christoph Müller
Woraus soll das Methan denn entstehen, wenn der Kohlenstoff versenkt
wird?
IIRC ist Methan ein sehr viel schädlicheres "Klimakillergas" als Kohlendioxid.
Glaubt man <http://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas>, ist CH4 25-mal
schädlicher als CO2. Der vermutliche Anteil am Treibhauseffekt durch Methan
beträgt 18%, CO2 ist mit 72% und NOx mit 9% im Spiel.

Nettoeintrag in die Atmosphäre gibt es auch hier (Erhöhung seit der
vorindustriellen Zeit auf das dreifache). Es stammt vor allem aus
Permafrostböden, fossilen Methanhydratvorkommen und aus Erdgasquellen.

Ich hab keine Ahnung, wie die Methan-Kohlenstoffdioxid-Bilanz von Sümpfen so
aussieht.

Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass Hochmoore so tolle
Kohlenstoffsenken sind. Über lange Zeit, vielleicht, ja. In Mooren ist das
Angebot an Nährsalzen und vor allem verfügbarem Stickstoff extrem limitiert,
das muss alles über den Luftweg importiert werden.
Post by Christoph Müller
Post by Martin Ballaschk
Post by Christoph Müller
Außerdem: CO2 hält sich sehr lang in der Luft. Methan wird
abgebaut.
CO2 wird auch refixiert ;) Und wo wie wird Methan *schneller* abgebaut als CO2?
Um welche Zeiträume geht's dabei?
Meine Frage war doch ganz eindeutig: Wie wird CH4 schneller abgebaut als
CO2? Ich weiß es wirklich nicht.

Ciao,
Martin
Martin Ballaschk
2008-01-23 10:59:55 UTC
Permalink
Hi Christoph,
Post by Martin Ballaschk
Post by Christoph Müller
Woraus soll das Methan denn entstehen, wenn der Kohlenstoff versenkt
wird?
IIRC ist Methan ein sehr viel schädlicheres "Klimakillergas" als Kohlendioxid.
Glaubt man <http://de.wikipedia.org/wiki/Treibhausgas>, ist CH4 25-mal
schädlicher als CO2. Der vermutliche Anteil am Treibhauseffekt durch Methan
beträgt 18%, CO2 ist mit 72% und NOx mit 9% im Spiel.

Nettoeintrag in die Atmosphäre gibt es auch hier (Erhöhung seit der
vorindustriellen Zeit auf das dreifache). Es stammt vor allem aus
Permafrostböden, fossilen Methanhydratvorkommen und aus Erdgasquellen.

Ich hab keine Ahnung, wie die Methan-Kohlenstoffdioxid-Bilanz von Sümpfen so
aussieht.

Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass Hochmoore so tolle
Kohlenstoffsenken sind. Über lange Zeit, vielleicht, ja. In Mooren ist das
Angebot an Nährsalzen und vor allem verfügbarem Stickstoff extrem limitiert,
das muss alles über den Luftweg importiert werden.
Post by Martin Ballaschk
Post by Christoph Müller
Außerdem: CO2 hält sich sehr lang in der Luft. Methan wird
abgebaut.
CO2 bleibt angeblich 120 Jahr in der Atmosphäre, Methan 9-15 Jahre. Wie will
man das denn messen? Sind wohl nur Schätzungen anhand des "bekannten"
Nettoeintrags und der Konzentrationsänderung, oder?

Ciao,
Martin
pacifico
2008-01-23 06:10:03 UTC
Permalink
Post by Harald Maedl
Post by Christoph Müller
Moore sind doch ganz gute CO2-Senken.
Und hervorragende Methanemitter.
Kann es sein, dass Du Moore mit Sümpfen verwechselst?

Moore haben meines Wissens wirklich viel CO2 gebunden.
(Allerdings wird das nichts nutzen, wenn die Globale Erwärmung so
weitergeht. Denn Moore brauchen kühles Klima.
Wenn es wärmer wird, hören die Moore auf zu wachsen.
Und sie geben das CO2, das sie gespeichert haben, wieder ab.)

Gruß
pacifico
Joachim Pimiskern
2008-01-23 12:04:58 UTC
Permalink
Post by Harald Maedl
Post by Christoph Müller
Moore sind doch ganz gute CO2-Senken.
Und hervorragende Methanemitter. Man treibt
des Teufels Schwiegermutter mit dem Beelzebub
selbst aus;-)
Hab ich auch schon gehört. Es gibt mittlerweile eine
Untersuchung, nach der gar nicht so viel Methan
freigesetzt werden soll, wie man anfangs glaubte.

http://www.blackwell-synergy.com/doi/full/10.1111/j.1469-8137.2007.02103.x?cookieSet=1


Man möchte Kühen und Schafen Bakterien aus
dem Verdauungstrakt von Känguruhs einsetzen.

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/258159.html

Grüße,
Joachim
Martin Ballaschk
2008-01-23 13:08:14 UTC
Permalink
Hi,
Post by Joachim Pimiskern
Es gibt mittlerweile eine
Untersuchung, nach der gar nicht so viel Methan
freigesetzt werden soll, wie man anfangs glaubte.
http://www.blackwell-synergy.com/doi/full/10.1111/j.1469-8137.2007.02103.x?cookieSet=1
Geht bei mir nur so (Cookie-Probleme):
<http://www.blackwell-synergy.com/doi/full/10.1111/j.1469-8137.2007.02103.x>

Ciao,
Martin
Joachim Pimiskern
2008-01-23 06:36:49 UTC
Permalink
Post by Rolf Bombach
Es braucht schon geplante und gezielte Nutzung,
um nachhaltig signifikante Mengen CO2 mit einem Wald
fixieren zu können. Einfach so aufforsten und dann
nichts mehr tun ergibt höchstens für etwa 30 Jahre
eine deutliche CO2-Senke.
In letzter Zeit gab's auch Studien dazu, ob und
in welchem Maße Aufforsten gut ist:

http://www.vistaverde.de/news/Wissenschaft/0507/15_waldklima.php
http://www.vistaverde.de/news/Wissenschaft/0508/30_CO2-wald.php
http://www.baz.ch/sciencecorner/index.cfm?startpage=1&ObjectID=6B3A190E-1422-0CEF-3853531C317FAC51
http://environment.newscientist.com/article/dn10811-location-is-key-for-trees-to-fight-global-warming.html
http://www.eurekalert.org/pub_releases/2007-08/du-esl080607.php
https://publicaffairs.llnl.gov/news/news_releases/2006/NR-06-12-02.html

Grüße,
Joachim
Joachim Pimiskern
2008-01-19 20:27:10 UTC
Permalink
Post by Markus Gronotte
Ich wollte mal fragen, ob jemand von Euch weiß,
wieviel von den maximalen 1367 Watt pro Quadratmeter
die von der Sonne kommen können bei
Waldflächen oder Gras- bzw. Grünflächen
a) reflektiert werden und
Nur etwas Allgemeines über die Reflexion des
Sonnenlichts. Kennste wohl schon.
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/252912.html

Und dann noch ein Absorptionsspektrum diverser Pflanzen.
Loading Image...

Früher war die Erde nämlich ein purpurner Planet,
und das sollte uns Hinweise für die Suche
nach Klasse-M-Planeten geben. Hat auch mit
Augen-Evolution zu tun.

http://www.livescience.com/environment/070410_purple_earth.html
http://www.eurekalert.org/pub_releases/2005-11/osu-oem110305.php
Post by Markus Gronotte
Weiß da jemand was? Ich würde auch gerne selber
recherchieren, nur mir fehlen die Fachbegriffe
die vernünftige Treffer liefern.
Evtl. Albedo

Grüße,
Joachim
Joachim Pimiskern
2008-03-12 13:21:06 UTC
Permalink
Post by Joachim Pimiskern
Post by Markus Gronotte
Ich wollte mal fragen, ob jemand von Euch weiß,
wieviel von den maximalen 1367 Watt pro Quadratmeter
die von der Sonne kommen können bei
Waldflächen oder Gras- bzw. Grünflächen
a) reflektiert werden und
Nur etwas Allgemeines über die Reflexion des
Sonnenlichts.
"[Hilmar Franke] rechnet vor: "Ein 50qm großes Dach
würde ausreichen, eine Tonne CO2-Emissionen im Jahr
umzusetzen. Ein Hallendach von einem Hektar könnte
in Deutschland rund 200 Tonnen Treibhausgas vernichten.""

"[...] Ein Algenreaktor mit einem Hektar Lichtsammelfläche
kann mehr als 200 Mal mehr CO2 umsetzen als ein Buchen-
oder Eichenwald gleicher Fläche. Auch die Ausbeute
gegenüber einem Hektar Mais ist bis zu 20 Mal höher".

http://idw-online.de/pages/de/news250444

Noch was:
http://idw-online.de/pages/de/news250243
http://www.bionity.com/news/d/79412/?WT.mc_id=ca0067

Grüße,
Joachim
Helmut Wabnig
2008-03-12 13:57:39 UTC
Permalink
On Wed, 12 Mar 2008 14:21:06 +0100, "Joachim Pimiskern"
Post by Joachim Pimiskern
Post by Joachim Pimiskern
Post by Markus Gronotte
Ich wollte mal fragen, ob jemand von Euch weiß,
wieviel von den maximalen 1367 Watt pro Quadratmeter
die von der Sonne kommen können bei
Waldflächen oder Gras- bzw. Grünflächen
a) reflektiert werden und
Nur etwas Allgemeines über die Reflexion des
Sonnenlichts.
"[Hilmar Franke] rechnet vor: "Ein 50qm großes Dach
würde ausreichen, eine Tonne CO2-Emissionen im Jahr
umzusetzen. Ein Hallendach von einem Hektar könnte
in Deutschland rund 200 Tonnen Treibhausgas vernichten.""
"[...] Ein Algenreaktor mit einem Hektar Lichtsammelfläche
kann mehr als 200 Mal mehr CO2 umsetzen als ein Buchen-
oder Eichenwald gleicher Fläche. Auch die Ausbeute
gegenüber einem Hektar Mais ist bis zu 20 Mal höher".
http://idw-online.de/pages/de/news250444
http://idw-online.de/pages/de/news250243
http://www.bionity.com/news/d/79412/?WT.mc_id=ca0067
Grüße,
Joachim
was heißt "umsetzen" in dem Zusammenhang?

w.
Joachim Pimiskern
2008-03-12 14:15:10 UTC
Permalink
Post by Helmut Wabnig
was heißt "umsetzen" in dem Zusammenhang?
Nach meinem Verständnis: durch Stoffwechsel verbrauchen.

Grüße,
Joachim

Kai-Martin Knaak
2008-01-19 22:22:11 UTC
Permalink
Ich wollte mal fragen, ob jemand von Euch weiß, wieviel von den
maximalen 1367 Watt pro Quadratmeter die von der Sonne kommen können bei
Waldflächen oder Gras- bzw. Grünflächen a) reflektiert werden und b)
wieviel davon so grob in Photosynthese gehen.
Weiß da jemand was? Ich würde auch gerne selber recherchieren, nur mir
fehlen die Fachbegriffe die vernünftige Treffer liefern.
Das Zauberwort ist "Albedo"
Loading Image...

---<(kaimartin)>---
--
Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
Markus Gronotte
2008-01-20 18:50:46 UTC
Permalink
Erstmal danke an alle für den Tip mit der "Albedo"

"Kai-Martin Knaak"
Post by Kai-Martin Knaak
Ich wollte mal fragen, ob jemand von Euch weiß, wieviel von den
maximalen 1367 Watt pro Quadratmeter die von der Sonne kommen können bei
Waldflächen oder Gras- bzw. Grünflächen a) reflektiert werden und b)
wieviel davon so grob in Photosynthese gehen.
Weiß da jemand was? Ich würde auch gerne selber recherchieren, nur mir
fehlen die Fachbegriffe die vernünftige Treffer liefern.
Das Zauberwort ist "Albedo"
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Albedo-d_hg.png
Eine Sache verstehe ich da allerdings nicht:
In der Grafik reflektieren Ackerflächen mehr Sonnenlicht
als Wald und Wiesen. Ich hätte erwartet, dass Ackerflächen
weit weniger reflektieren als Wald und Wiesen, weil
Ackerboden meistens sehr dunkel bis schwarz ist.
Handelt es sich in dieser Grafik um die _bewachsenen_
Ackerflächen?

Allerdings ist in dieser Grafik auch "feuchter Boden"
zu finden. Die Frage ist aber was das für ein Boden sein
soll. Es gibt da Unterschiede von gelben Sandboden
z.B. Strand am Meer oder weißen Lehmboden in Steinbrüchen
bis hin zu gedüngtem fast schwarzen Ackerboden.
pacifico
2008-01-21 06:13:21 UTC
Permalink
Post by Markus Gronotte
...
In der Grafik reflektieren Ackerflächen mehr Sonnenlicht
als Wald und Wiesen. Ich hätte erwartet, dass Ackerflächen
weit weniger reflektieren als Wald und Wiesen, weil
Ackerboden meistens sehr dunkel bis schwarz ist.
Handelt es sich in dieser Grafik um die _bewachsenen_
Ackerflächen?
...
Ackerflächen reflektieren wirklich mehr. Wenn Du's nicht glaubst, schau mal
Schwarz-Weiß-Luftbilder an: Die Äcker sind hell (besonders nach der Ernte,
aber mit Einschränkung auch sonst), die Wälder sind dunkel (v.a. die
immergrünen).

Woran das liegt? Bin mir nicht sicher. Denke aber es liegt an der
absorbierenden Oberfläche, die bei Wäldern sehr rau und damit groß ist.
Dadurch treffen fast bei jedem Sonnenstand viele Strahlen senkrecht auf
und werden dadurch leichter absorbiert. Außerdem gerät ein Teil der Strahlen
in Löcher, die dadurch dunkel sind, dass ein Teil der reflektierten Strahlen
auf weiter außen liegende Blätter trifft und dort absorbiert oder wieder
nach
innen reklektiert und dann doch noch absorbiert wird.

Bei der relativ glatten Oberfläche eines Ackers dagegen treffen die meisten
Strahlen eher flach auf und werden reflektiert.

Gruss
pacifico
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